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Sehenswert


Monumente

Ehrenmale

Zu finden: Auf der Südseite der Kirche, Schulstraße

Ihrer in den beiden Weltkriegen gefallenen und vermissten Bürger gedenken die Weenzer mit zwei Ehrenmalen auf dem Kirchhof.


Historische Baulichkeiten

St.-Maternus-Kapelle

Zu finden: Schulstraße

Die Kapelle im alten Ortskern von Weenzen wurde dem Hl. Maternus geweiht. Maternus war erster geschichtlich bezeugter Bischof von Köln. Seine Herkunfts- und Geburtsdaten sind nicht bekannt. Nach mittelalterlichen Überlieferungen verstarb er im Jahr 328 und nahm als Vertrauter des römischen Kaisers Konstantin I. an der Lateransynode 313 in Rom sowie an der Synode in Arles 314 teil, was für seinen großen Einfluss auch außerhalb der germanischen Provinzen spricht. Sein Bischofsstab wird in der Kölner Domschatzkammer aufbewahrt und noch heute bei wichtigen kirchlichen Anlässen verwendet. Darüber hinaus wird Maternus mit Sagen aus seinem Leben im sogenannten Maternus-Portal am nördlichen Querhaus des Kölner Doms dargestellt.

Die St. Maternus-Kapelle in Weenzen wurde 1887 an der Stelle ihrer Vorgängerkirche errichtet. Urkundlich erwähnt wurde eine Kapelle in Weenzen im Rahmen einer Generalkirchenvisitation im Jahre 1588. Zu dieser Zeit war sie Filialkirche der Kirchengemeinde Wallensen. Das Alter der Kirchenglocke wird jedoch auf den Anfang des 14. Jh. geschätzt, woraus sich schließen lässt, dass es möglicherweise schon früher eine Kapelle in Weenzen gegeben hat. Rechnungen über Instandhaltungsmaßnahmen einer Kapelle sind seit 1645 erhalten. Aus diesen geht hervor, dass das Kirchendach 1790 neu gedeckt und das Gebäude 1813 umfangreich instandgesetzt wurde. Die Kosten hierfür mussten die Gemeindemitglieder selbst aufbringen. Bereits 30 Jahre später zeigten sich gewichtige Mängel am Fundament und der Mauerkrone der kleinen Kirche. Trotz erneuter Reparaturen war die Kapelle im Jahre 1845 so baufällig, dass in ihr keine Gottesdienste mehr gefeiert werden konnten. 1881 entschloss sich die Gemeinde, das Gebäude abzureißen und eine neue Kapelle an derselben Stelle zu errichten.

Sechs Jahre später, so ist es der Inschrift über dem Portal mit Schmuckgiebel und Tympanon und der Wetterfahne auf dem achtseitigen verschieferten Glockenreiter im Westen zu entnehmen, war der kleine neugotische, dreiachsige Saalbau mit leicht eingezogenem fünfseitigem Chor fertiggestellt. Die Außenmauern von St. Maternus bestehen aus unregelmäßigen Thüster-Kalksteinquadern.

Jeweils drei hohe und spitzbogige Fenster auf den Längsseiten und zwei Fenster im Ostchor sorgen für viel Lichteinfall. Ein farbiges Rundfenster im Altarraum stellt den Hl. Geist in Form einer Taube dar.

Bei der Gestaltung des schlichten Innenraumes entschied man sich für eine neue Ausstattung mit einer Kanzel, einer Empore und Kirchenbänken aus unbemaltem Holz. Der gesamte Kirchenbau wurde von den Weenzer Bürgern finanziert. Jede Familie hatte eigene Plätze in der Kapelle und besonders zahlungskräftigen Spendern wurden Kirchenbänke im Altarraum links und rechts des Altars zugestanden.

Vom Inventar der Ursprungskirche sind nur der Taufstein aus dem 16. Jh und die Kirchenglocke erhalten geblieben. Die Orgel des Orgelbaumeisters H. Faber aus Salzhemmendorf wurde 1902 angeschafft. 1983 beurteilte der Orgelrevisor den Zustand dieses Instrumentes jedoch als desolat, weshalb sie stillgelegt und 1990 durch eine elektronische Orgel der Firma Ahlborn im Prospekt der Faberorgel ersetzt wurde. Sie hat ihren Platz nicht wie sonst üblich auf der Westempore der Kirche, sondern auf einer eigenen mit einer Treppe ausgestatteten kleinen Empore im nördlichen Altarraum.

Die letzten Renovierungsmaßnahmen der St.-Maternus-Kapelle wurden 1960 durchgeführt.

Zum 1. Januar 2008 fusionierten die drei Kapellen Gemeinden (KapG) Weenzen, Capellenhagen und Fölziehausen und gründeten zusammen die Ev.-luth. KapG Ith-Weenzer Bruch in Duingen. Die neue KapG blieb bis zum 1. Januar 2014 Teil der Kirchengemeinde (KG) Wallensen und schloss sich dann der KG Coppengrave an.

Die Weenzer Kapelle ist nur vor und nach Gottesdiensten für Besichtigungen geöffnet.

Alte Schule

Zu finden: Schulstr. 23

Das alte Schulhaus von Weenzen liegt direkt neben der St.-Maternus-Kapelle. In den 50er Jahren verfügte sie über zwei Klassenräume, in denen jeweils Kinder der Klassen 1- 4 unterrichtet wurden.

Damals wechselten die Schüler*innen nach den ersten vier Schuljahren zur Realschule nach Salzhemmendorf oder zum Gymnasium nach Hameln. Zum Ende der 60er Jahre wurde die Schule in Weenzen geschlossen. Heute wird das Schulhaus als Wohnhaus von drei Mietern, von der Ortsfeuerwehr und von der Dorfgemeinde für kleinere Veranstaltungen genutzt

Im Eingangsbereich wurde ein multifunktionaler Serviceraum mit einem öffentlichen Bücherschrank eingerichtet. Dieser ist täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet.

Rittergut Weenzen

Zu finden: Kirchweg 2

Die denkmalgeschützten Gebäude des Rittergutes Weenzen gehören zu einem der ältesten Höfe des Dorfes. Die Existenz dieses einstmaligen Vollmeierhofes ist seit etwa seit 1680 belegt. Die heute noch bestehende Hofstelle geht auf das Jahr 1869 zurück, älteste noch erhaltene Gebäudeteile dieses Hofes sind der Gewölbe-/Weinkeller aus dem Jahr 1863 und die 1869 fertiggestellte Scheune. Zum Rittergut wurde der landwirtschaftliche Betrieb im Jahre 1910.

Der heutige Besitzer des Hofes hat seine Ländereien und Stallungen mittlerweile verpachtet. Ein Teil der alten Scheune wurde vor einigen Jahren in Wohnraum umgewandelt. Aktuell werden diese Räumlichkeiten als „Ferienscheune“ an Gäste vermietet. Nähere Informationen dazu findet man hier.

Alter Bahnhof

Zu finden: Duinger Straße

Der Bahnhof von Weenzen entstand ein Jahr nach der Fertigstellung und Inbetriebnahme des Kleinbahnbetriebes Voldagsen – Duingen – Delligsen (Kleinbahn VDD) im Jahre 1897.

Durch den Eisenbahnbau im 19. Jh. gewann deren Nutzung auch im Leinetal zunehmend an Bedeutung. Von der 1853 eröffneten Leinetalstrecke Hannover – Alfeld und der 1872 entstandenen Ost-West-Achse Hannover – Hameln – Altenbeken blieben die Dörfer im Saaletal jedoch abgeschnitten. Mit dem industriellen Abbau von Bodenschätzen wie Ton, Braunkohle und Kalk strebte man aber auch in dieser Region den Bau einer Eisenbahnstrecke an. Da diese aus Sicht der Königlichen Eisenbahndirektion jedoch nicht von überregionalem Interesse war, wurde 1895 einer privaten Berliner Bahnbaufirma die Konzession für den Bau einer Strecke zwischen Voldagsen über Salzhemmendorf bis nach Duingen erteilt, die hier 1897 für den Personen-und Güterverkehr fertiggestellt war. Auch in Weenzen wurde ein Haltepunkt geschaffen, um die hier abgebauten und bearbeiteten Frachtgüter zum Bundesbahnanschluss nach Voldagsen transportieren zu können. Außerdem nutzten beispielsweise die Schüler von Weenzen die Kleinbahn vom Weenzer Bahnhof bis zur weiterführenden Schule nach Salzhemmendorf oder bis Voldagsen, um von dort aus mit Bahnverbindungen Schulen in Hameln erreichen zu können.

Ab 1899 beteiligte sich auch die Deutsche Eisenbahngesellschaft am Weiterbau der Strecke, die bis Delligsen verlängert wurde. Über diesen Schienenweg wurden Rohstoffe und Industrie- sowie während des 2. Weltkrieges auch Rüstungsgüter transportiert. Weitere geplante Streckenabschnitte und Anschlüsse nach Grünenplan und Wispenstein wurden jedoch nie realisiert. Mit Beendigung des Braunkohleabbaus und der zunehmenden Bedeutung des Transportes durch Kraftfahrzeuge wurden Betrieb und Instandhaltung der Kleinbahnstrecke unrentabel. 1967 wurde der allgemeine Verkehr eingestellt und die Strecke nur noch privat vom Kaliwerk Salzhemmendorf und der Sandgrube Dr. Bock in Duingen genutzt. Einige Jahre wurde die Strecke noch an Sonntagen von einer Museumseisenbahn befahren, doch auch diese Fahrten endeten im Jahr 2000.

Heute befindet sich nach Entfernung der Gleisanlagen auf der ehemaligen Bahntrasse zur Freude der hiesigen Bürger der Fahrradweg zwischen Weenzen und Thüste.

Das gibt's so nur bei uns

Karnevalshochburg Weenzen

Dass es in Weenzen ein lebendiges Vereinswesen gibt, wird auch an anderer Stelle beschrieben. Aber dass sich ausgerechnet in Weenzen weit entfernt vom Rheinland eine weitere Karnevalshochburg entwickelt hat, muss schon besonders erwähnt werden.

Tatsächlich ist Weenzen ab dem 11.11. eines jeden Jahres Karnevalshochburg, einzigartig im Landkreis Hildesheim, vermutlich sogar in Niedersachsen – und weit über die Dorfgrenzen bekannt!

Was Mitte der 1950er Jahre ganz harmlos mit gemütlichem Beisammensein der Frauen des DRK-Ortsvereins am Rosenmontag begann, hat sich von 1958 bis heute langsam aber sicher zu einem Karnevalsverein entwickelt, dem sich einfach niemand im Ort entziehen kann.

Lediglich beim Elferrat musste man Zugeständnisse machen, denn aus Platzgründen war schon im mittlerweile geschlossenen Ortsgasthof und ist auch auf der Bühne der Weenzer Mehrzweckhalle nur Platz für sieben gestandene Karnevalisten. Ansonsten kann man sich mit den Vereinen in Aachen, Köln und Mainz aber getrost messen lassen.

In den Karnevalstagen im Februar sind alle Generationen auf den Beinen und wie anderswo wird auch hier schon das ganze Jahr im voraus geplant und geübt. Drei bis vier Sitzungen werden, von den Jüngsten bis zu den Ältesten, abgehalten: Prunksitzung, Kinderkarneval, Seniorenkarneval und die Galasitzung am Rosenmontag. In allen Altersklassen gibt es eine Garde mit Funkenmariechen, ein Prinzenpaar und Tanzpaare. Seit Jahrzehnten werden Kostüme genäht, gepflegt und von Generation zu Generation weitergegeben. Über mangelnden Nachwuchs kann man sich in Weenzen nicht beklagen und in der Dorfchronik wird glaubhaft berichtet, dass viele Akteure, die schon als Minis auftraten, noch immer aktiv sind.

Das gibt es tatsächlich nur hier – Weenzen Ellaa!